Forschung

Forschungsinteressen
Technikethik, KI Ethik, Privatheitsforschung, Exilforschung, Bildungs-/Erziehungsphilosophie, Hannah Arendt, politische Philosophie, Philosophie des 20. Jahrhunderts, ethical stakeholder engagement

Forschungsprojekte
KI.NRW-Flagship-Projekt »Zertifizierte KI

Rethinking Privacy after this Pandemic

Frühere Forschungsprojekte

PANELFIT „Participatory Approaches to a New Ethical and Legal Framework for ICT“ und ETHNA System “Ethics Governance System for RRI in Higher Education, Funding and Research Centres”, European Network of Research Ethics Committees – EUREC Office.

KoFFI Kooperative Fahrer-Fahrzeug-Interaktion: Teilprojekt Ethische, soziale und rechtliche Implikationen (ELSI): Forschungsprojekt zur Ethik hochautomatisierten Fahrens an der Hochschule der Medien

Post-doc-Forschungsprojekt Privatheitsschutz als Luxus der glücklichen Wenigen?
Privatheit erscheint in verschiedenen Kontexten als eine Art „Luxusproblem“. Aktuell bestätigt sich dies z. B. wenn eine Person aufgrund ihres Geldes die Wahl hat, die eigenen Daten nicht zugunsten von Rabatten oder günstigeren Tarifen preiszugegeben. Historisch wurde beispielsweise die Forderung nach Schutz von Eigentum gegenüber dem Staat in der Philosophie der Neuzeit aus bürgerlicher Perspektive formuliert. Diese Arbeitshypothese wirft Fragen der Gerechtigkeit sowie der Freiheit auf, womit im Forschungsvorhaben zen- trale Themen der praktischen Philosophie verbunden werden. Als politische Forderung wurde die These bereits geäußert, so etwa kürzlich in einem Positionspapier des Instituts für digitale Ethik, jedoch besteht das Desiderat, sie wissenschaftlich zu fundieren.

Dissertation Das Private in der politischen Philosophie Hannah Arendts. Vom ,oikos‘ zum Cyberspace
Die Enthüllungen Edward Snowdens, die Veröffentlichung vormals als privat angesehener Informationen in sozialen Online-Netzwerken und die Vernetzung von Altagsgegenständen durch das Internet der Dinge sind nur einige Beispiele, die zeigen, dass Debatten um Privatheit hochaktuell sind. Das Private beschäftigt Philosophinnen und Philosophen aber nicht erst seit der Erfindung des Internets. Einen prominenten Beleg hierfür liefert die politische Philosophie Hannah Arendts. Im geplanten Dissertationsprojekt wird Arendts umstrittener Begriff des Privaten vor dem Hintergrund bestehender Privatheitstheorien daraufhin untersucht, ob ihre Bestimmung des Privaten mehr beinhaltet, als ein bloßes, ex negativo formuliertes, Gegenstück zum Öffentlichen zu sein. Dabei wird gezeigt, dass ihre Privatheitskonzeption über eine bloß lokale aristotelische oikos-polis-Unterscheidung hinausgeht. Neben der lokalen hat Arendt auch andere Dimensionen und Aspekte des Privaten thematisiert, so z.B. in ihrer Analyse der Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft die informationelle Dimension des Privaten. In einem Dreischritt werden verschiedene Definitionen, Dimensionen sowie der Wert des Privaten diskutiert, um das Potential der Arendtschen Werke hinsichtlich aktueller Privatheitsdebatten und für die Privatheitsforschung herauszustellen. Vor dem Hintergrund von Arendts Totalitarismuskritik wird dabei herausgearbeitet, warum das Private auch und gerade in modernen freiheitlich-demokratischen  Staatsformen geschützt werden sollte. Ihr Privatheitsverständnis kann somit hinsichtlich der aktuellen Diskussion um die befürchtete ‚Bedrohung‘ des Privaten einen relevanten Beitrag leisten. Arendts gesamtes Werk wird auf Thematisierungen des Privaten hin untersucht, um mit Arendt über Arendt hinaus eine Bestimmung des Privaten zu finden.

Drittmittelprojekte

2011: Projekt Evaluation wissenschaftlicher Nachwuchs: Arbeitsverhältnisse, Betreuung und Rahmenbedingungen von Promovierenden unter genderspezifischen Gesichtspunkten. Beantragung und Einwerbung in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten der Bergischen Universität Wuppertal, Dr. Christel Hornstein